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INR-Wert: was bedeutet der Blutwert?

INR-Wert einfach erklärt
INR-Wert einfach erklärt

Der INR-Wert steht für "International Normalized Ratio" und ist ein Maß für die Blutgerinnungszeit. Er wird verwendet, um die Wirksamkeit und Dosierung von oralen Antikoagulanzien, insbesondere Warfarin (Marcumar), zu überwachen. Diese Medikamente werden verschrieben, um das Blut zu "verdünnen" und die Gerinnungsfähigkeit des Blutes zu reduzieren, um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern.

Im Gegensatz zum Quick-Wert ist der INR-Wert ist ein standardisierter Messwert, der es ermöglicht, die Ergebnisse der Prothrombinzeit (PT) (siehe Prothrombin), eines anderen Blutgerinnungstests, zu vergleichen, die in verschiedenen Labors unterschiedlich sein können. Der INR-Wert wird normalerweise auf der Basis der Prothrombinzeit berechnet, und je höher der INR-Wert ist, desto länger dauert die Blutgerinnung.

Wie hoch ist ein normaler INR-Wert?

Ein normaler INR-Wert variiert je nach den medizinischen Bedürfnissen und kann von Person zu Person unterschiedlich sein.

Die regelmäßige Überwachung des INR-Werts ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Dosierung des Medikaments richtig ist und das Blut weder zu stark noch zu schwach gerinnt. Ein zu hoher INR-Wert kann zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen, während ein zu niedriger INR-Wert das Risiko von Blutgerinnseln erhöhen kann.

Die Einstellung der richtigen Dosierung von oralen Antikoagulanzien erfordert in der Regel eine sorgfältige Anpassung durch den behandelnden Arzt, der den INR-Wert regelmäßig überwacht und die Medikamentendosis entsprechend anpasst, um den gewünschten INR-Zielbereich zu erreichen und aufrechtzuerhalten.

Was ist, wenn der INR-Wert erhöht ist?

Der INR-Wert (International Normalized Ratio) ist erhöht, wenn die Blutgerinnung verlangsamt ist. Dies tritt in der Regel bei einer Behandlung mit oralen Antikoagulanzien, wie z. B. Warfarin (Marcumar), auf. Es gibt mehrere Gründe, warum der INR-Wert bei einer Antikoagulanzienbehandlung erhöht sein kann:

  1. Überdosierung von Antikoagulanzien: Ein zu hoher INR-Wert kann auftreten, wenn die Dosierung von oralen Antikoagulanzien zu hoch ist. Eine übermäßige Hemmung der Blutgerinnung kann zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen.
  2. Wechselwirkungen: Einige Medikamente oder Nahrungsmittel können die Wirkung von oralen Antikoagulanzien verstärken und den INR-Wert erhöhen. Es ist wichtig, dass Patienten, die Antikoagulanzien einnehmen, ihren Arzt über andere verschreibungspflichtige und rezeptfreie Medikamente sowie Nahrungsergänzungsmittel informieren.
  3. Krankheiten oder Infektionen: Bestimmte Krankheiten oder Infektionen können die Blutgerinnung beeinflussen und den INR-Wert erhöhen. Wenn der Körper mit einer Infektion kämpft, kann dies die Wirkung von Antikoagulanzien beeinflussen.
  4. Leberfunktionsstörungen: Die Leber ist wichtig für die Produktion von Gerinnungsfaktoren. Bei Leberfunktionsstörungen kann die Produktion dieser Faktoren beeinträchtigt sein, was zu einem erhöhten INR-Wert führen kann. Siehe dazu: Leberwerte
  5. Nierenfunktionsstörungen: Die Ausscheidung von Antikoagulanzien erfolgt über die Nieren. Bei Nierenfunktionsstörungen können die Medikamente länger im Körper verbleiben und den INR-Wert erhöhen. Siehe dazu: Nierenwerte

Ein erhöhter INR-Wert erfordert eine sorgfältige Überwachung und möglicherweise eine Anpassung der Medikamentendosis, um den gewünschten therapeutischen Bereich für die Blutgerinnung zu erreichen und gleichzeitig das Risiko von Blutungen zu minimieren. Patienten, die Antikoagulanzien einnehmen, sollten regelmäßig den INR-Wert überprüfen lassen und eng mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, um die richtige Dosierung und Behandlung zu gewährleisten.

INR-Normalwerte (Tabelle)

Ein normaler INR-Wert liegt in der Regel zwischen 0,85 und 1,15. Ein INR-Wert von 1 bedeutet, dass die Blutgerinnung normal ist. Wenn der INR-Wert höher als normal ist, bedeutet dies, dass die Blutgerinnung verlangsamt ist und das Blut anfälliger für Blutgerinnsel ist. Wenn der INR-Wert vermindert ist, kann dies darauf hindeuten, dass das Blut zu dünn ist und das Risiko von Blutungen steigt.

Die folgende Tabelle zeigt die Quick und INR-Normalwerte an. Da eine Behandlung mit Cumarinen häufig vorkommt (um das Risiko eines Blutgerinnsels, Thrombus) zu verringern, wird auch für diesen Fall ein Referenzbereich angegeben:

Quick-Wert / INR Normalwerte
Laborwert Frauen Männer
Quick-Wert 70 - 120% 70 - 120%
INR 0,85 - 1,15 0,85 - 1,15
bei einer Behandlung mit Cumarinen (z.B. Marcumar):
Quick-Wert 15 - 36% 15 - 26%
INR 2 - 3,5 2 - 3,5

Es ist wichtig zu betonen, dass der INR-Wert immer in Verbindung mit anderen Gerinnungstests und klinischen Informationen interpretiert werden sollte, um ein vollständiges Bild der Blutgerinnungsfähigkeit zu erhalten. Wenn Sie Fragen zu Ihrem Quick-Wert oder zu Antikoagulanzien haben, sollten Sie Ihren Arzt konsultieren, der Ihnen die Ergebnisse erklären und weitere Anleitungen geben kann.

 

 

 

Unterschied zum Quick Wert

Der Quick-Wert wird nach wie vor häufig angegeben, obwohl eigentlich inzwischen die Alternative INR (International Normalized Ratio) benutzt werden sollte. Der Wert besagt im Prinzip das gleiche. Lediglich die Messmethode variiert: beim Quick-Wert basiert sie auf laborinternen Vergleichswerten, beim INR-Wert auf standardisierten Normwerten (die normalerweise jedem Labor vorliegen).

In den meisten Laborbefunden ist daher neben dem INR- auch noch der Quick-Wert angegeben. Die Quick-Werte sind umgekehrt proportional zu den INR-Werten:

Weitere Leberwerte / Laborwerte als Tabelle

Welche Blutwerte gehören zu den Leberwerten bzw. welche erlauben Rückschlüsse über die Leber? Die folgende Tabelle zeigt die Normalwerte für Erwachsene (*Hinweis: die Werte bei Kindern/Jugendlichen und Schwangeren können abweichen). Die Einheit "U/l" steht für "Units pro Liter (Blut); "kU/l" steht für "Kilo-Units pro Liter (Blut); "mg/dl" bedeutet "Milligramm pro Deziliter (Blut)".

Leberwerte
Abk. Bezeichnung Normwerte Männer Normwerte Frauen Siehe auch
ALAT (=GPT) Alanin-Aminotransferase bis 50 U/l bis 35 U/l zu hoch
zu niedrig
ASAT (=GOT) Aspartat-Aminotransferase bis 50 U/l bis 35 U/l zu hoch
zu niedrig
AP Alkalische Phosphatase 40 - 129 U/l 35 - 104 U/l zu hoch
zu niedrig
GLDH Glutamat-dehydrogenase bis 7,0 U/l bis 5,0 U/l zu hoch
zu niedrig
GGT, γ-GT Gamma-Glutamyl-Transferase bis 60 U/l bis 42 U/l zu hoch
zu niedrig
tBil Gesamt-Bilirubin bis 1,2 mg/dl
(20,5 µmol/l)
bis 1,2 mg/dl
(20,5 µmol/l)
zu hoch
zu niedrig
dBil Direktes (konjugiertes) Bilirubin bis 0,2 mg/dl
(3,4 µmol/l)
bis 0,2 mg/dl
(3,4 µmol/l)
zu hoch
zu niedrig
iBil Indirektes (unkonjugiertes) Bilirubin bis 1,0 mg/dl
(17,1 µmol/l)
bis 1,0 mg/dl
(17,1 µmol/l)
zu hoch
zu niedrig
ChE Cholinesterase 5,3 - 12,9 kU/l 4,3 - 11,3 kU/l zu hoch
zu niedrig
QUICK Quick-Wert 70 - 120% 70 - 120% zu hoch
zu niedrig
Leberwerte
Abk. Beschreibung Normwerte
Männer
Normwerte
Frauen
ALAT (=GPT) Alanin-Aminotransferase < 50 U/l < 35 U/l
ASAT (=GOT) Aspartat-Aminotransferase < 50 U/l < 35 U/l
AP Alkalische Phosphatase 40 - 129 U/l 35 - 104 U/l
GLDH Glutamat-dehydrogenase < 7,0 U/l < 5,0 U/l
GGT, γ-GT Gamma-Glutamyl-Transferase < 60 U/l < 42 U/l
tBil Gesamt-Bilirubin < 1,2 mg/dl
(20,5 µmol/l)
< 1,2 mg/dl
(20,5 µmol/l)
dBil Direktes (konjugiertes) Bilirubin < 0,2 mg/dl
(3,4 µmol/l)
< 0,2 mg/dl
(3,4 µmol/l)
iBil Indirektes (unkonjugiertes) Bilirubin < 1,0 mg/dl
(17,1 µmol/l)
< 1,0 mg/dl
(17,1 µmol/l)
ChE Cholinesterase 5,3 - 12,9 kU/l 4,3 - 11,3 kU/l
QUICK Quick-Wert 70 - 120% 70 - 120%

Abkürzungen: U/l = Unit pro Liter; kU = KiloUnit = 1000 Units; µmol = Mikromol; dl = Deziliter; mg = Milligramm - Mehr zu den Einheiten

Weiterführende Links

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