Blutwert ASAT/GOT erhöht, zu hoch
Ein erhöhter ASAT-Wert, auch bekannt als GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase), ist ein Hinweis darauf, dass Schäden an bestimmten Geweben im Körper aufgetreten sein könnten. ASAT ist ein Enzym, das in verschiedenen Organen und Geweben vorkommt, aber die höchsten Konzentrationen finden sich in der Leber, im Herzen und in den Skelettmuskeln.
Der Blutwert ASAT gehört zu den Leberwerten. Aspartat-Aminotransferase (Abkürzung: ASAT oder AST, veraltet auch GOT oder SGOT) ist ein Enzym, das beim Stoffwechsel eine grundlegende Rolle spielt. Es ist vor allem in den Skelettmuskeln, den Herzmuskeln und der Leber zu finden. Vereinfacht formuliert: ohne ASAT könnten Aminosäuren (Bestandteile der Eiweiße, Proteine) und Kohlenhydrate nicht richtig verarbeitet werden.
Normalerweise befinden sich nur sehr wenige Einheiten (Units) Aspartat-Aminotransferase (ASAT) im Blutserum. Bis zu 52 U/l (Units pro Liter) gelten als normal und unbedenklich. Wenn jedoch Schädigungen oder Erkrankungen an der Leber, dem Herzen, den Skelettmuskeln (theoretisch in allen Organen) vorliegen, wird vermehrt ASAT ins Blut ausgeschwemmt.
Es ist wichtig zu betonen, dass ein erhöhter ASAT-Wert allein nicht spezifisch genug ist, um eine genaue Diagnose zu stellen. Weitere Untersuchungen und Tests sind in der Regel notwendig, um die zugrunde liegende Ursache für den erhöhten ASAT-Wert festzustellen. Andere Laborwerte, klinische Untersuchungen und bildgebende Verfahren können hilfreich sein, um die Diagnose zu klären und die angemessene Behandlung einzuleiten. Bei Verdacht auf eine Schädigung der Leber werden meist die folgenden Werte mit geprüft: ALAT bzw GPT, Gamma-GT und der AP-Wert.
Ursachen eines erhöhten ASAT / GOT-Wertes
Eine erhöhte ASAT-Aktivität im Blut kann auf verschiedene medizinische Zustände oder Erkrankungen hinweisen:
- Lebererkrankungen: Lebererkrankungen, wie Leberentzündung (Hepatitis), Leberzirrhose oder Fettlebererkrankung (Steatose), können zu einer Freisetzung von ASAT aus geschädigten Leberzellen führen und somit zu einem Anstieg des ASAT-Werts im Blut führen.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Ein akuter Herzinfarkt oder andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen können ebenfalls zu erhöhten ASAT-Werten führen, da das Enzym aus geschädigten Herzmuskelzellen freigesetzt wird.
- Muskelerkrankungen: Bestimmte Muskelerkrankungen, wie Muskeldystrophie oder Rhabdomyolyse (schwere Muskelschädigung), können ebenfalls zu einem Anstieg des ASAT-Werts führen, da das Enzym aus den betroffenen Muskelfasern freigesetzt wird.
- Medikamente : Bestimmte Medikamente, z.B. Antibiotika, können ebenfalls zu einer Erhöhung des ASAT-Werts führen, indem sie Gewebeschäden verursachen.
- Drogen und Alkohol: wirken auf die Leber wie Gifte, die zu dauerhaften Schäden führen können, die dann vermehrt ASAT freisetzen, dass sich im Blut messen lässt.
- Vergiftungen, Toxine: Auch Vergiftungen (z.B. durch Pilze) durch toxische Substanzen können Organe schädigen. In diesem Fall sind häufig auch die Lymphozyten erhöht (Abwehrzellen).
- Hämolyse: Wenn sich bei den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) bzw. Retikulozyten Abweichungen zeigen, kann das eine Hämolyse anzeigen (Zerstörung der Erythrozyten im Blut), da ASAT auch Bestandteil der roten Blutkörperchen ist. Allerdings kann diese Reaktion theoretisch auch durch falsche Blutentnahme mit zu starkem Sog oder durch ungeeignete Lagerung der Blutprobe hervorgerufen werden.
Was sagt der ASAT-Wert aus?
Da ASAT in vielen Organen vorkommt, kann man bei einem erhöhten ASAT-Wert nicht genau sagen, welches Organ betroffen ist. Allerdings kann man anhand der Höhe der Abweichung einen Eindruck bekommen, wie stark die Schädigung ist (z.B. bei einer Hepatitis oder nach einem Herzinfarkt). Wie bei allen anderen Blutwerten gilt auch hier: es ist erforderlich, weitere Werte zu betrachten, um die Diagnose eingrenzen zu können.
Die Beurteilung von abweichenden Leberwerten ist oft schwierig. Nur ausgebildete Ärzte können abschätzen, was wirklich die Ursache ist. Dieser Artikel soll daher dazu ermuntern, das Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt zu suchen. Die folgende Tabelle zeigt die Normalwerte weiterer Leberwerte für Erwachsene (*Hinweis: die Werte bei Kindern/Jugendlichen und Schwangeren können abweichen).
Leberwerte | ||||
Abk. | Bezeichnung | Normwerte Männer | Normwerte Frauen | Siehe auch |
ALAT (=GPT) | Alanin-Aminotransferase | bis 50 U/l | bis 35 U/l | zu hoch zu niedrig |
ASAT (=GOT) | Aspartat-Aminotransferase | bis 50 U/l | bis 35 U/l | zu hoch zu niedrig |
AP | Alkalische Phosphatase | 40 - 129 U/l | 35 - 104 U/l | zu hoch zu niedrig |
GLDH | Glutamat-dehydrogenase | bis 7,0 U/l | bis 5,0 U/l | zu hoch zu niedrig |
GGT, γ-GT | Gamma-Glutamyl-Transferase | bis 60 U/l | bis 42 U/l | zu hoch zu niedrig |
tBil | Gesamt-Bilirubin | bis 1,2 mg/dl (20,5 µmol/l) |
bis 1,2 mg/dl (20,5 µmol/l) |
zu hoch zu niedrig |
dBil | Direktes (konjugiertes) Bilirubin | bis 0,2 mg/dl (3,4 µmol/l) |
bis 0,2 mg/dl (3,4 µmol/l) |
zu hoch zu niedrig |
iBil | Indirektes (unkonjugiertes) Bilirubin | bis 1,0 mg/dl (17,1 µmol/l) |
bis 1,0 mg/dl (17,1 µmol/l) |
zu hoch zu niedrig |
ChE | Cholinesterase | 5,3 - 12,9 kU/l | 4,3 - 11,3 kU/l | zu hoch zu niedrig |
QUICK | Quick-Wert | 70 - 120% | 70 - 120% | zu hoch zu niedrig |
Leberwerte | |||
Abk. | Beschreibung | Normwerte Männer |
Normwerte Frauen |
ALAT (=GPT) | Alanin-Aminotransferase | < 50 U/l | < 35 U/l |
ASAT (=GOT) | Aspartat-Aminotransferase | < 50 U/l | < 35 U/l |
AP | Alkalische Phosphatase | 40 - 129 U/l | 35 - 104 U/l |
GLDH | Glutamat-dehydrogenase | < 7,0 U/l | < 5,0 U/l |
GGT, γ-GT | Gamma-Glutamyl-Transferase | < 60 U/l | < 42 U/l |
tBil | Gesamt-Bilirubin | < 1,2 mg/dl (20,5 µmol/l) |
< 1,2 mg/dl (20,5 µmol/l) |
dBil | Direktes (konjugiertes) Bilirubin | < 0,2 mg/dl (3,4 µmol/l) |
< 0,2 mg/dl (3,4 µmol/l) |
iBil | Indirektes (unkonjugiertes) Bilirubin | < 1,0 mg/dl (17,1 µmol/l) |
< 1,0 mg/dl (17,1 µmol/l) |
ChE | Cholinesterase | 5,3 - 12,9 kU/l | 4,3 - 11,3 kU/l |
QUICK | Quick-Wert | 70 - 120% | 70 - 120% |
Abkürzungen: U/l = Unit pro Liter; kU = KiloUnit = 1000 Units; µmol = Mikromol; dl = Deziliter; mg = Milligramm - Mehr zu den Einheiten
Laborwert ASAT senken
Wenn der Laborwert zu hoch ist, stellt sich natürlich die Frage: wie kann man ihn senken? Allerdings muss man - wie oben beschrieben - zunächst die Ursache ermitteln. Erst dann kann man geegnete Maßnahmen ergreifen. Ganz grundsätzlich gilt fast immer: viel Wasser trinken und auf gesunde Ernährung achten. Meist ist Bewegung (zum Beispiel regelmäßige Spaziergänge) ebenfalls sinnvoll. Allerdings ist bei körperlicher Anstrengung Vorsicht geboten: erst wenn die Ursache mit der Ärztin oder dem Arzt gefunden ist, wird sie oder er geeignete Maßnahmen und gegebenenfalls geeignete Medikamente empfehlen.
Da der ASAT-Wert durch geschädigte Zellstrukturen in die Höhe getrieben wird, wird er sich nach entsprechender Regeneration wieder von selber regulieren und auf einem Normalmaß einpendeln.