HDL Cholesterin zu niedrig (Blutwert vermindert)
Wenn der HDL-Wert (High-Density Lipoprotein) im Blut zu niedrig ist, kann dies auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hindeuten. HDL ist ein sogenanntes "gutes" Cholesterin, da es dazu beiträgt, überschüssiges Cholesterin aus den Blutgefäßen zu entfernen und es zur Leber zurückzubringen, wo es abgebaut wird, ansonsten droht u.a. Arterioskleraose. Ein ausreichend hoher HDL-Wert hat daher eine schützende Wirkung auf das Herz und kann das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle verringern.
Ein verminderter HDL-Wert ist daher besonders dann zu beachten, wenn gleichzeitig der LDL-Wert erhöht ist.
Mögliche Ursachen für einen verminderten HDL-Wert
Wenn der HDL-Wert zu niedrig ist, also unterhalb von 40 mg/dl, kann dies verschiedene Ursachen haben:
- Vererbung: Einige Menschen haben aufgrund genetischer Veranlagung einen niedrigen HDL-Wert.
- Ungesunde Lebensweise: Eine ungesunde Lebensweise, die durch eine fettreiche Ernährung, mangelnde körperliche Aktivität, Rauchen und Übergewicht gekennzeichnet ist, kann den HDL-Wert senken.
- Diabetes: Bei Menschen mit Diabetes kann der HDL-Wert häufig vermindert sein.
- Bestimmte Medikamente: Einige Medikamente, insbesondere bestimmte blutzuckersenkende Medikamente und Betablocker, können den HDL-Wert senken.
Ein niedriger HDL-Wert allein ist jedoch kein ausreichender Indikator für das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es ist wichtig, den HDL-Wert in Verbindung mit anderen Cholesterinwerten wie LDL (Low-Density Lipoprotein) und Gesamtcholesterin sowie anderen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu betrachten. Dazu gehören Blutdruck, Rauchgewohnheiten, körperliche Aktivität, familiäre Vorgeschichte und Diabetes.
HDL-Normalwerte (Tabelle)
Die Grafik kann den fließenden Normbereich für HDL-Cholesterin anschaulich machen.
- LDL-Cholesterin ist das "schlechte Cholesterin". Der Werte sollte daher möglichst niedrig sein.
- HDL-Cholesterin ist das "gute Cholesterin". Der Wert sollte also möglichst hoch sein (v.a. wenn LDL erhöht ist).
Man erkennt, dass es bei Werten unterhalb von 40 mg/dl bedenklich wird. Allerdings sollte dieser Wert stets mit den übrigen Werte abgeglichen werden, um eine wirklich fundierte Risikoabschätzung vornehmen zu können. Ob Therapiemaßnahmen erforderlich sind, kann letztlich nur eine Ärztin oder ein Arzt entscheiden.
Warum ist der HDL-Wert wichtig?
Der HDL-Blutwert spielt bei der Blutuntersuchung der Blutfette eine wichtige Rolle. Man bezeichnet HDL auch als "das gute Cholesterin", weil es sich nicht wie LDL-Cholesterin in den Blutgefäßen absetzt (Arterienverkalkung), sondern im Gegenteil überschüssiges Cholesterin einsammelt und abtransportiert.
Die Abkürzung HDL steht für die englische Bezeichnung "High Density Lipoprotein" (übersetzt: Lipoprotein hoher Dichte). Ein Lipoprotein ist ein kleines Kügelchen, das wie ein Mini-U-Boot im Blutserum schwimmt. Da Fette wasserabweisend sind (lipophob), können sie sich nicht frei im Blutserum bewegen - sie würden sich zuammenklumpen und die Blutbahn verstopfen. Daher gibt es die Lipoproteine als Transportsystem: sie können Blutfette wie Trigyceride oder auch Cholesterin aufnehmen und gezielt in bestimmte Gewebe bringen. Die folgende Grafik veranschaulicht ein Lipoprotein:
Mit Hilfe sog. Apolipoproteine, die in der Hülle der Lipoproteine befinden, werden die Fette herein- oder herausgeschleust. Sie haben zudem Rezeptoren, mit denen sie gezielt bestimmte Gewebe ansteuern können, um ihre Fracht abzuladen oder entgegen zu nehmen.
Die Blutfettwerte sind nicht Bestandteil des großen Blutbildes - und auch nicht des kleinen Blutbildes. Sie werden vom behandelnden Arzt oder Ärztin je nach Bedarf vom Labor angefordert.
Weiterführende Links
- aerztezeitung.de: HDL-Cholesterin - Niedriger Wert schadet Gefäßen
- Cholesterin-Normalwerte
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