Blutgruppe Null (0) - Rhesus positiv, negativ
Blutgruppe Null ist eine von vier Blutgruppen im AB0-System. Sie ist durch zwei Besonderheiten gekennzeichnet: Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) tragen auf ihrer Oberfläche keine Antigene (so wie die anderen Blutgruppen A, B und AB). Zudem befinden sich im umgebenden Blutplasma sog. Antikörper des Typs A und B. Neben dem AB0-System wird in der Regel noch der Rhesusfaktor bestimmt: Blutgruppe Null ist entweder ...
Letztgenanntes ist bei einer Bluttransfusion für alle Empfänger geeignet und bei Blutspendediensten daher sehr willkommen. Direkt zu: Wie häufig ist Blutgruppe Null?
Blutgruppe 0: Abwehrreaktion beim Mischen
Beim Mischen von Blut (z.B. bei Bluttransfusionen) wird es immer dann problematisch, wenn die Antikörper an die Antigene der Erythrozyten andocken können. Dann kommt es zu einer Verklumpung des Blutes (Hämagglutination). Da die Erythrozyten von Blutgruppe 0 keine Antigene besitzen, kann folglich kein Antigen andocken, und es kommt zu keiner Verklumpung - egal, ob in dem Blut Antikörper des Typs A (bei Blutgruppe B) oder Antikörper des Typs B (bei Blutgruppe A) vorhanden sind (das Blutplasma der Blutgruppe AB enthält keine Antikörper).
Die Erythrozyten der Blutgruppe 0 enthalten keine Antigene. Blutgruppe 0 ist daher ein sogenannter "Universalspender" - diese Erythrozyten sind theoretisch für alle anderen Blutgruppen geeignet. Die folgende Blutgruppen-Tabelle zeigt die Kombinationen zwischen Spender und Empfänger, wenn man nur die Antikörper des Empfängers und die Antigene des Spenders betrachtet. Das Spender-Blut der Gruppe 0 (rechte Spalte) kann also von allen empfangen werden:
Genau anders herum verhält es sich aber für Menschen mit Blutgruppe 0, wenn sie fremdes Blut brauchen: sie können nur Blut dieser Blutgruppe 0 empfangen, alles andere wäre gefährlich.
Rhesus-Faktor
Allerdings spielt noch ein zweiter Faktor eine wichtige Rolle: der sogenannte Rhesus-Faktor. Rund 85% aller Menschen tragen auf der Oberfläche der Erythrozyten ein sog. D-Antigen ("Rhesusfaktor D"). Man sagt, ihre Blutgruppe ist "Rhesus positiv" (Rh+). Bei den übrigen 15% ist das D-Antigen nicht vorhanden, sie sind Rhesus negativ (RH-).
Die Frage, welches Blut man bei Blutgruppe 0 empfangen kann, ist also komplexer als oben dargestellt. Die folgende Tabelle kann darüber Aufschluss bieten:
Vererbung von Blutgruppe Null
Die Blutgruppe eines Menschen wird nach sehr einfachen Regeln vererbt (die sog. Mendelschen Regeln). Mit dem Blutgruppen-Rechner können Sie die Blutgruppen der Eltern frei einstellen und so die Wahrscheinlichkeit der Blutgruppe eines Kindes sehr schnell und leicht berechnen.
Blutgruppe Null Rhesus positiv (0+) - auch: 0D
Ein positiver Rhesusfaktor wird auch als Blutgruppe D bezeichnet. Daher kann man die Blutgruppe Null Rhesus positiv auch als Blutgruppe Null D bezeichnen.
Als Empfänger: Menschen mit Blutgruppe Null Rhesusfaktor positiv haben im Fall einer Blut-Transfusion ein Problem: Sie können nur Blut von Menschen vertragen, die ebenfalls Blutgruppe Null haben. Denn die Erythrozyten aller anderen Blutgruppen tragen entweder Antigen A oder Antigen B (oder beide) auf ihrer Oberfläche. Die Antikörper des Typs A und B von Blutgruppe Null würden das fremde Blut verklumpen. Allerdings ist das Problem nicht so groß, weil immerhin 41% der Bevölkerung Blutgruppe Null haben und daher in der Regel genügend Spenden zur Verfügung stehen.
0+ | 0- | Summe |
35% | 6% | 41% |
Als Spender: Im Gegensatz dazu ist das Blut von Menschen der Blutgruppe Null Rhesus positiv (0 Rh+) für alle anderen Blutgruppen mit positivem Rhesusfaktor geeignet.
A+ | B+ | AB+ | 0+ | Summe |
37% | 9% | 4% | 35% | 85% |
Blutgruppe Null Rhesus negativ (0-)
Als Empfänger: Richtig schwierig ist es für Menschen mit Blutgruppe Null Rhesus negativ (0 Rh-). Diese Patienten können ausschließlich genau dieses Blut vertragen. Auch Blutgruppe 0 Rh+ ist als Spende nicht geeignet. Nur 6% der deutschen Bevölkerung hat die Blutgruppe Null Rhesus negativ. Menschen mit dieser Blutgruppe werden daher auch deshalb besonders darum gebeten, Blut zu spenden.
0- | Summe |
6% | 6% |
Als Spender: Das Blut von Menschen mit Blutgruppe Null Rhesusfaktor negativ ist als Spende für alle anderen Blutgruppen geeignet - unabhängig vom Rhesusfaktor. Man nennt sie deshalb auch "Universalspender".
Blutspenden der Blutgruppe Null Rhesus negativ sind besonders gern gesehen, weil sie im Notfall extrem wertvoll sind. Gerade wenn ein Patient sehr viel Blut verliert, kann man meist nicht kurzfristig die passende Blutgruppe ermitteln. Daher wird in solchen Situationen stets "0 Rhesus negativ"-Blut genommen, weil es quasi für jeden geeignet ist. Aus diesem Grund bemühen sich Rettungsstationen auch stets, ausreichend Blut dieser Blutgruppe vorrätig zu haben - und entsprechend begehrt sind diese Spenden.
Wie viele Menschen haben Blutgruppe Null?
Blutgruppe Null kommt sehr häufig vor (rund 41% der Bevölkerung), allerdings zu 85% mit dem Rhesusfaktor (Positiv). Die Verteilung kann man der folgenden Grafik entnehmen:
Eigene Blutgruppe herausfinden
Ein zuverlässiger Blutgruppentest kostet rund 25 Eur. Die Krankenkasse übernimmt diese Kosten nicht. Man kann ihn beim Hausarzt machen lassen, sich in der Apotheke einen entsprechenden Schnelltest kaufen, oder sich einen Blutgruppen Schnelltest online kaufen (Affiliate-Link, öffnet Amazon-Produktseite). Mehr siehe: Eigene Blutgruppe herausfinden (testen).
Literatur zum Thema Blutgruppe 0 und Blut
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