Was ist Hämagglutination?
Als Hämagglutination wird die Verklumpung von Blut bezeichnet. Dafür gibt es im Prinzip zwei verschiedene Ursachen: zum einen können bestimmte Substanzen aus der Nahrung diese Reaktion auslösen (z.B. Bohnen, Kichererbsen oder bestimmte Pilze). Zum anderen kann die Hämagglutination durch eine Antigen-Antikörper hervorgerufen werden. Das kann dann vorkommen, wenn man Blut verschiedener Blutgruppen mischt.
Ursache der Antigen-Antikörper-Reaktion ist die Oberflächenstruktur der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Auf ihr befinden sich bestimmte Proteine, die sogenannten Antigene. Im Blutplasma befinden sich zudem sogenannte Antikörper. Die Antigene und Antikörper des Blutes passen nicht (!) zueinander, das heißt, sie haften nicht aneinander.
Problematisch wird es im Prinzip, wenn sich Blut einer Blutgruppe mit dem Blut einer anderen Blutgruppe mischt. Wenn sich die Antikörper des Blutes an die Antigene des anderen Blutes haften, kommt es zur sichtbaren Verklumpung des Blutes (Hämagglutination).
Damit das eigene Blut nicht durch Antigen-Antikörper-Verbindungen verklumpt, enthält das Blut keine Antikörper gegen die eigene Blutgruppe, jedoch Antikörper gegen fremde Blutgruppen. Das heißt:
- Blutgruppe A (Erythrozyten mit Antigen A) hat Antikörper gegen Blutgruppe B
- Blutgruppe B (Erythrozyten mit Antigen B) hat Antikörper gegen Blutgruppe A
Werden diese Beiden Blutgruppen gemischt, kommt es zu Reaktionen: Die Antikörper von Blut A haften sich an die Antigene der Erythrozyten von Blut B. Umgekehrt ebenso: Die Antikörper von Blut B haften sich an die die Antigene der Erythrozyten von Blut A. In der Folge verklumpt das Blut.
Blutgruppe AB und 0
Allerdings verhalten sich nicht alle Blutgruppen gleich.
- Blut der Blutgruppe AB besitzt keine Antikörper und akzeptiert daher Erythrozyten aller anderen Blutgruppen (Universalempfänger).
- Erythrozyten der Blutgruppe 0 besitzen keine Antigene auf der Oberfläche und können deshalb von allen Gruppen empfangen werden (Universalspender).
Daraus ergeben sich die vier Blutgruppen A, B, 0 und AB (sog. AB0-System), das Karl Landsteiner im Jahr 1901 entwickelt hat. 1910 entdeckten die beiden Landsteiner-Kollegen Alfred von Decastello-Rechtwehr (1872–1960) und Adriano Sturli (1873–1964) die Blutgruppe AB, die sich anders verhält.
Hämagglutinine
Neben der Antigen-Antikörper-Reaktion können auch bestimmte Substanzen im Blut zu einer Verklumpung führen. Diesen Prozess bezeichnet man als Hämagglutinine. So sind zum Beispiel in Gartenbohnen oder Kichererbsen sog. Lektine enthalten. Wenn man sie roh isst, kann es zur Hämagglutination kommen. Durch Kochen werden die Lektine jedoch unschädlich gemacht.
Daneben gibt es einige Pilze, die eine ähnliche Reaktion auslösen können, z.B. den Kahlen Krempling. Er kann zu starken Verdauungsstörungen udn Vergiftungserscheinungen führen, daher gilt er heute als giftig und wird nicht mehr verkauft.
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Weiterlesen / Quellen
- Blutarmut (Anämie)
- Wikipedia: Hämagglutination